KunstBildungVermitltung
performance lectures, drawings, paintings, lyrics, space installation, audio, video
collection of works 2006- ...
Co-authors:
Marie Laurencin (a la prima, life_arts )
Flora Groult (book)
Benoite Groult (letters, storytelling)
Michael Kral (visuals)
Jan Vysocki (sound)
Sara Arnold (audio, readings)
Performance lectures, Ausstellungen:
Amerling gallery Wien, Institut francais de Vienne (Premiere); Dance Studio Move on Wien, hémisphéres Art&Sci ETH Zürich
Projektreihe CALMANT ...
Die Ver-ortung als Lebensumstand und die Kunst als Exilraum in welchem die Erträglichkeit diverser Umstände in einem immerwährenden Translationsprozess des Selbst in diversen Kontexten, im narrativen Dialog mit der französischen Malerin Marie Laurencin, angeleitet wurde.
Das Buch von französischer Schriftstellerin und Patenkin von Laurencin Flora Groult "Marie Laurencin. Ein Leben für die Kunst" fand ich in einem Altwarenladen bei Strassenbahnhaltestelle, am Weg ins Spital wegen einer Mandeloperation.
Bis zu dem Zeitpunkt habe ich Marie Laurencin nicht gekannt.
Eine leichte Lektüre dachte ich
und fand bereits in den ersten Zeilen eine Inspirationsquelle die mich auf eine lange Zeitreise begleitete.
Die Annäherung an die Thematik narrativer Identitätskonstruktion, Migration, Kunst als Exilraum und der künstlerische Praxis als emanzipatorische Praxis der Selbstsorge, die Schriftcorpus als Dekonstruktion- und Rekonstruktionsinstrument des Selbst in diversen Kontexten, wurde durch persönliche Erfahrungen angeleitet und weiter mit meinem Projektteam, bestehend aus bildender Künstler Michael Kral und electronics Komponist Jan Vysocky, erforscht.
In den Textpassagen aus Laurencin´s Tagebuch konnte ich auch meine eigenen, durch die Flucht vom Krieg am Balkan in den 1990-er nach Österreich entstandenen und dann „verschleierten“ Ängste und Leiden erkennen. Im Verschwinden von allem was mir vertraut war gruben sich die Plätze für Neues: in kleinen und großen Wunden und in Umrissen einer Geschichte die meine ist. Plötzlich musste ich eine Existenzberechtigung in allen Seins-Räumen ablegen. Nichts mehr war „selbstverständlich“ und nichts hatte Geltung für sich. Eine kreative Wut trieb mich dazu, mit Pinsel, Stift und Tanz ein vertrautes Gesicht wieder herzustellen. (...) Wir sind alle mehr oder weniger von diversen „Stigmatisierungs-Problematiken“ umgeben. Herkunft ist immer noch ein Machtmechanismus, durch welchen gesellschaftliche Positionierungen erzeugt werden. Welche Möglichkeiten der Selbst(er)findung entdecken wir in Kunst_Exilen? In einer Collage aus Zitaten, Gedichten, Bild- und Textanalysen von Laurencin weise ich auf die Interdependenz zwischen Herkunftsproblematik und künstlerischer Arbeit, als eine Form der Selbstbestimmungspraxis hin.
Die erste multimedia Ausstellung Calmant1 und die Tanzperformance wurde in der Amerlinghaus Galerie in Wien in den Jahren 2006-2007 präsentiert.
Im Jahr 2007 wurde auf meine Anfrage über Berlin Verlag ein Briefkontakt zu französische Schriftstellerin und feministische Aktivistin Benoite Groult, hergestellt. Benoite Groult war Patenkind von Marie Laurencin und Schwester von Buchautorin Flora Groult, dessen Buch "Marie Laurencin. Ein Leben für Die Kunst" mich zum Projekt CAMANT inspirierte.
Es erfolgten besuche nach Paris, Erzählungen,. Gespräche und eine langjährige freundschaftliche Beziehung mit Benoite.
Für die Premiere des multimedialen Performance CALMANT im Palais Glam-Callas, Institut Francais in Wien 2008,
kam Benoite Groult erstmals nach Wien und unterstütze die Veranstaltung mit persönlichen Erinnerungen an ihre Patentante Marie Laurencin und mit Präsentation ihres Buchs "La Touche étoile"
Die Veranstaltungen wurden von Stadt Wien Kultur MA7 subventioniert.
Französische Botschaft in Wien unterstützte das Projekt ebenfalls durch die Kostenübernahme für die Reise-und die Aufenthalt von Benoite Groult.
Weitere Entwicklung des Projekts und die Forschung wurde bei meinem Masterstudium intensiviert und in der Master-Thesis veröffentlicht.
Eine Textsammlung wurde auch im Buch CALMANT veröffentlicht. Darin sind auch nähere Details zum Performance enthalten. , welche aus 2-jähriger praktischer Forschung über die Thematik der Verortung, der Kunst_Exile und der Technologien des Selbst mit CALMANT-Projektteam und in der Kooperation mit dem Wiener Verein „Exil“ präsentiert wurde, enthalten.
In Tanzquartier Wien TQW wurde das Stück "Schrecklich schöne Träume in Rosa" gefilmt und "Cooppélia´s Buch" -Photo sessions wurde in Kollaboration mit Photographen Max Moser realisiert.
Im Jahr 2017 erfolgte die Kooperation mit Österreichsicher Modedesignerin Elke Freytag.
Folgend dem Satz von Marie Laurencin aus ihrem Gedicht Calmant "Ich tupfe Rosa dahin, wo es mir gefällt .." wurde die Thematik der Selbstbestimmung, der Identitätsrollen, der Körper als Projektionsfläche und die Wirkungsmacht der "Rosa-Farbe" als schmerzstillend und als symbolischer Akt der Selbstbestimmung, von Una-Srna Sehic als Tatoo-model im Modeatelier von Elke Freytag und in ihrem Textbuch "Standpunkte und Punkte" thematisiert, aufgearbeitet und zum vielfachen Ausdruck gebracht.
Mit meiner Tanz-Leseperformance und Film "Stoff und Skin" (technisch bearbeitet von Andrea Nagl) wurde das Gespräch mit Elke Freytag "unTragbar" angeleitet.
Modedesignerin sprach über die Auswahl ihrer Stoffe und Muster und deren Bedeutung im Hinblick auf die Lebensstiele und soziale Rollen als "unterstützende BegleiterInnen" mit Qualität von Stoff, Maßschnitt mit persönlichen Details und bezeichnete ihr Design als "Urbanes Schick und weibliche Eleganz"
Die Abendveranstaltung in der Galerie Sandpeck im 8. Wiener Bezirk endete mit einem Publikumsgespräch und Rosa-buffett.
Stadt Wien Kultur MA7 unterstütze das Projekt durch die Subventionierung.
Weitere Entwicklung des CALMANT-Projekts erfolgte im Jahr 2019 mit der Installation „Corpus Calosum 3rd development“. Die Installation aus Kunstwerken wurde in der Ausstellung Arts6Science „Hémisphéres“ auf ETH Zürich präsentiert.
Die ursprüngliche Auseinandersetzung mit Translationen des Selbst in diversen Kontexten wurde mit semiotischer Annäherung an die neurowissenschaften vertieft und in diversen prosodischen Landscahften geortet,
gedankliche Annäherungen und Erkenntnisse wurden mit neuen Kompositionen aus Stoffen, Postkarten und Zeichnungen, eine rosa Feder, Perlenkette und Doppelklebeband vermittelt.
Corpus Callosum
Zwei transparente Vorhänge in hellrosa und hellgrau bilden einen Pastellrahmen in welchem die imaginären Gedankenvorgänge ihre Verbindungen und Erscheinungsformen finden. Eine Übung zur Aktivierung von Spiegelneuronen mittels artikulatorischer Phonetik angeleiteter Imagination beim Aussprechen von Begriffen in diversen Sprachen: Regen, Kiša, Pluie, Pioggia, … erfüllt hier eine reale und eine symbolische Funktion zugleich: als Gedankenfigur, die Migration aus einer in das andere Lebenslandschaft mittels phonetischer verortung anleitet und als Naturerscheinung, welches in unterschiedlichen Wahrnehmungsformen auf die Befindlichkeiten des Individuums wirksam ist.
Es folgten auch Ausstellungen in Move on dance center Neubaugasse Wien in 2019 und die Teilnahme am BORDERS Venice art festival "Fragmentations" in 2020.
Installation „Corpus Callosum2030“ besteht au „3rd Space: Stigma“-bRainStoff - ein Vorhang mit einem genagelten rosa Feder in der Mitte des Stoffs und zwei Bilder Das Bild auf der linken Seite „Fragmentations“ stellt die Zersplitterungen eines „Selbst im Kontext“ dar: die Vorgänge, welche im Translationsprozess der Wiederselbstfindung vollzogen wurden. Aus Linien und Strichen zeigt sich ein Doppel-Profil, im Farbgemisch der Gefühle. Die Position des Bildes auf der linken Seite des „3rdSpace.Stigma”, ist mit der sprachlichen Funktion verbunden, welche bei den meisten Menschen in der linken Gehirnhälfte (Hirnhemisphäre) sich befindet.
„3rdSpace. Stigma”: eine vernagelte rosa Feder auf einem dunkelgrauen Vorhang die in rechteckiger Form über die Wand erstreckt ist. Der Stoff enthält Falten, welche durch die Verpackung verursacht wurden: Attachment. Prägungen und Formungen das Individuums in diversen gesellschaftlich-politischen Kontexten.
Auf der rechten Seite vom “3rdSpace.Stigma“ ist das Bild „ResistDance“ positioniert. Im Zentrum der Bildkomposition erscheint die Figur einer Tänzerin, die mit weißen Pinselstrichen konstruiert wurde und als Silhouette zwischen zwei Sphären ´vegetiert´. Die obere Bildsphäre mit grauen Strichen ahnt eine prosodische Landschaft im mehrsprachigen Raum. Auf der unteren Bildsphäre befindet sich eine Wellenlandschaft, welche mit plötzlichen Ereignissen und Erschütterungen ko-notiert und am Rand des Tanzkleids der Tänzerin endet. (grenzt). Ein rosa Kreis in der Mitte im Hintergrund, figuriert hier als Sphairos, als Ort der Stille und des Seins in welchem die Erträglichkeit der Umstände erlangt wurde.
"CALMANT3, Oh, Marie" Ausstellung und Performance zum Finissage in Dance center Move on Wien 2020
Die Perlenkette aus diversen Verknüpfungen im Prozess der Selbstkonstitution wechselt ihre Funktion und Form während der Tanzperformance. "oh, Marie“ :
eine Landschaft im Regen, dass zwischen Pinselstrichen, Zeilen und Tanzschritten einen Exilraum bildet in welchem sich die Stimmen und die Schriften überschneiden.
Das Kleid: eine gestreifte Rekonstruktion.
Art Talk beim Rosa-Buffett.
„Terrible Beauty“ -MakeUp by Una-Srna Sehic LylithArt 2017
Es ist ein ewiges Prozess,
es hört nicht auf,
nimmt weitere und neue Formen an,
immerwährend,
in Dialog mit neuen Akteuren
Exile
und
Translationen
Tanzmeditation zum Werk
Hundertwasser, 1995: 224
LE GRAND CHEMIN DER GROSSE WEG THE BIG WAY
Spezialformat
Mehrsprachiger Setting,
Federführung Sequenz
artTalk
kreiert im Rahmen des ERASMUS+ Projekts "The Rhythm of Nature"
Tanzproduktion mit Wiener-Team
Erste Präsentation in Museum obere Belvedere am 6. April 2024