KunstBildungVermitltung
Tanzmeditation am Pulse der Zeit
Interkulturelles, grenzüberschreitendes Masterpeace
interkulturelle grenzüberschreitende Kunstbrücken mit Misa Criolla
Misa Criolla verbindet Menschen über allen politischen, kulturellen, geographischen und anderen Grenzen hinaus
Diese Webpage enthält Bilder und historische Fakten aus meiner Archive und Recherchen,
welche ich zu Dokumentations- sowie auch zu Promotionszwecken bereitstelle
Kunstschaffende, die Schrecken der Kriege, der Gewalt und der Zerstörung erlebten, überlebten
und in ihrer künstlerischen Praxis dokumentierten,
verbindet hier die Misa Criolla als Inspiration und als Interpretationsmeisterwerk,
sowie die Tatsache, dass sie alle, in diversen Zeiten in Wien lebten.
Darüberhinaus, bilden die Kriegserlebnisse, Migration, Gewalt, zusammen mit Erfahrung von Nächstenliebe, Mut und die, in der Kunst wiedergefundene Lebenskraft,
einen gemeinsamen Nachlass aus der Geschichte bis in die Gegenwart.
Misa Criolla 1965, ...
In den 1950er Jahren, lebte Ariel Ramirez noch als unbekannter Musiker in einem Kloster in der Bundesrepublik Deutschland (Würzburg). Bei einer seinen Spaziergängen zum nahliegenden Herrenhaus, traf er die Schwestern Elisabeth und Regina Brückner die ihm erzählten, dass das wunderschöne Herrenhaus vor dem Kloster zu Zeiten des Nationalsozialismus,
Teil eines Konzentrationslagers gewesen ist
und dass sie beide nur wenige Jahre zuvor, obwohl in Gefahr der Todesstrafe,
acht Monate lang, Nacht für Nacht,
jüdische Häftlinge mit Lebensmitteln versorgten.´
Diese Erzählung inspirierte den Musiker, sein erstes religiöses Werk zu komponieren, ein musikalisches Werk zu Ehren dieser beiden deutschen Schwestern zu schreiben:
"Etwas Profundes, Religiöses, zu Ehren des Lebens. Etwas, dass die Menschen auch jenseits des eigenen Glaubens, der eigenen Ethnie, Hautfarbe oder Herkunft einbezieht."
Diese Inspiration wurde in den 1960-er Jahren die Tat umgesetzt.
Misa Criolla wurde als Messe mit südamerikanischen Rhythmen und musikalischen Formen komponiert und im Jahr 1965 in Düsseldorf, Deutschland, uraufgeführt.
Erst im Jahr 1968, nachdem das 2. Vatikanische Konzil die Verwendung der Landessprache in katholischen Kirchen erlaubt hatte, wurde das Werk zum ersten Mal in Teatro Colon in Buenos Aires Argentinien, der Heimat von Komponisten Ariel Ramirez, aufgeführt. Zu dem Zeitpunkt gastierte dort die, aus Serbien stammende weltberühmte Primadonna Biserka Cvejić,
die inspiriert mit dem Werk auf die Idee kam,
ein Gastkonzert in Serbien zu organisieren. Daraufhin kontaktierte Primadonna Cvejić den Komponisten Ramirez, erzählte ihm von den international engagierten und gefeierten serbischen Dirigenten Bogdan Babić und seine Arbeit mit dem Chor Branko Krsmanović,
die sie als erstes ausländisches Aufführungsensemble empfohlen hat und erhielte daraufhin die Noten und die Erlaubnis von Ramirez. Im Jahr 1968, wurde die „Misa Criolla“ zum ersten Mal von einem ausländischen Ensemble, dem Universitätschor Branko Krsmanović unter der Leitung von Dirigenten Bogdan Babić in Belgrad, aufgeführt. Es wurde sofort ein "Hit" und bis heute ein Markenzeichen des Chores .
Bogdan Babic verstarb im Jahr 2021. In 1941 wurde er als eine der Opfer des Nazi-Regimes in das Lager Staro Sajmiste deportiert und verbrachte die Kriegsjahre als Zwangsarbeiter.
Die in Wien geborene Ausdruckstanzpinierin
Smiljana Mandukić, , choreografierte die Misa Criolla für ihren Tanzensemble in 1972.
In ihrer choreographischen Komposition "Sjene" thematisierte und verurteilte Mandukic die Kriegsverbrechen und die Gewalt,
welcher die Menschen in Konzentrationslagern ausgesetzt wurden.
Ebenso, wie der Komponist Ramirez die folklore- Elemente und Rhythmen des Landes, sowie die spanische als Landessprache zusammen mit lateinische in das Werk inkulturierte,
fanden traditionelle Rhythmen und Tanzformen
aus diversen Ländern ihren Platz
in Pädagogik und in choreographischen Werken von der in Wien geborene Ausdruckstanzpionierin, Choreographin und Pädagogin jüdischer Abstammung Gertrud Bodenwieser.
Im Jahr 1938 emigrierte Gertrud Bodenwieser nach Kolumbien, dann weiter nach Neuseeland und schließlich nach Australien, wo sie mit ihren "Viennese dances" den Ruhm erlangte.
Das Werk und Nachlass von Gertrud Bodenwieser lebt weiter mit Zeitzeugen der Bodenwieser-Schule und ihren nachkommenden Schülerinnen , in Neuseeland, Australien,
sowie auch in Österreich und in Serbien im Nachlass von Smiljana Mandukić,
die als Schülerin von Bodenwieser ihren Stiel und Methodik in ihre tanzpädagogische Arbeit integrierte.
Ich war Schülerin von Smiljana Mandukic und auch eine der jüngsten Mitglieder des Tanzensembles von Mandukic in 1988-89, während meiner Studienzeit in Belgrad.
Ich tanzte das Stück "Smrt majke Jugovica" mit dem Ensamble, die Misa Criolla, sowie andere ältere Choreographien von Mandukic habe ich nicht gekannt.
Jahre später,
während der Ausbruch des Kriegs in meiner Heimat Jugoslawien, kam ich nach Wien.
Ich war damals anfangs 20 ...
Zu meine Interpretation von Missa Criolla und wie es dazu kam, teile ich einige persönliche Eindrücke in diesem Beitrag
Mehr zu Kooperation Bodenwieser-Mandukic ist über die Webpage enthalten.
Quellen:
[1] Quelle: (In: Die Schwestern und der Komponist, Süddeutsche Zeitung, 20./21. Dezember 2014, S. 76)
[1] Quelle: Aaron Mitchell: A Conductor's Guide to Ariel Ramírez's Misa Criolla. Hrsg.: University of Cincinnati. 2009, S. 5–8
[1] Quelle: https://sr.wikipedia.org/sr-el)
https://de.wikipedia.org/wiki/Misa_Criolla
Beogradski Savremeni Balet Smiljane Mandukic "Kreolska Misa" ^ Belgrader Moderner Tanzensemble Smiljana Mandukic "Misa Creolla"N
Photocredit bei Nela Antonovic director of the theater Mimart, former dancer in Mandukic dancen ensemble
Tatjana Christelbauer (al Tanya River "Misa Criolla, Credo" Votivkirche Wien, Lange Nacht der Kirchen
Anfang 2000-er erhielte ich die Einladung vom Team der Wiener Votivkirche, mit einem Beitrag aus meiner Tanzrepertoire, bei jährlicher Veranstaltung „Lange Nacht der Kirchen“, mitzuwirken.
Bei meiner Suche nach passender Musik, entdeckte ich in einem Musikgeschäft eine CD-Box mit klassischer Musik "aus aller Welt", die im Ausverkauf zum günstigen Preis geboten wurde.
Zwischen den verstaubten Hüllen erblickte ich auf dem Cover eines CDs eine vertraute Figur: die Figur der Hl. Maria, zusammen mit der Aufschrift „Misa Criolla“.
Die Komposition habe ich noch nicht gekannt,
so kaufte ich das CD und nahm es mit Neugierde und mit der Zuversicht mit, dass das Neuentdeckte
"unbekannte bekannte“ das richtige für meine Tanzbeitrag sein wird.
Als ich das CD zuhause auflegte, wusste ich schon bei ersten Klängen, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Der Gesang, die Vielfalt an Klängen und Instrumenten, Rhythmen, umrahmte den ganzen Raum mit einer stillen Freude, die mich demütig am gedanklichen Weg
beim Kreieren meiner Tanzchoreografie begleitete.
Für meinen Beitrag zur Veranstaltung "Lange Nacht der Kirchen" kreierte ich ein Triptychon und wählte 3, von insgesamt fünf liturgischen Teilen, welche der Komponist Ramirez jew. zu einem geographischen Gebiet in Argentinien widmete.
Den 3 gewählten Teilen überlegte ich zum Anlass eine eigene Widmung, wie folgend:
Kyrie, das Tropfengebet, den Tränentröpfchen gewidmet
Credo, das Lichtgebet, der Lebensfreude gewidmet
Agnus Dei, das 1:29 Gebet, der Erlösung & Demut gewidmet
Meine Auswahl von drei Teilen, die Widmungen und die dazu verkörperte gedankliche Sequenzen wurden mit Kriegserfahrungen in meiner Heimat Jugoslawien emotional geformt und gefärbt.
Bei jeder Probe
lösten sich die erstarrten Erinnerungsbilder auf
bei jedem Schritt, Sprung, Drehung,
wie auch in der Stille,
der Atem floss wieder
und ich befand mich
an einem sicheren Ort,
wo kein toter Mensch
und kein Stein
an den Pfaden
liegt
Jahre später, entdeckte ich die Interpretation der Misa Criolla von Maestro Jose Carreras:
ein Meisterwerk, eine Kraftquelle, die in tiefste Räume meiner Seele
einfließt
ein sicheres Ort, ein Exil seit vielen Jahren für mich geworden ist,
ein ´unbekannter bekannter´
deren Stimme
die Versöhnung bringt
wenn die Erinnerungsbilder an die Zerstörung von allem was einst vertraut gewesen ist, aufkommen
Immerwährend,
Misa Criolla
in Verbundenheit
am Pulse der Zeit
Tanzmeditation zum Werk
Hundertwasser, 1995: 224
LE GRAND CHEMIN DER GROSSE WEG THE BIG WAY
Spezialformat
Mehrsprachiger Setting,
Federführung Sequenz
artTalk
kreiert im Rahmen des ERASMUS+ Projekts "The Rhythm of Nature"
Tanzproduktion mit Wiener-Team
Erste Präsentation in Museum obere Belvedere am 6. April 2024